Clemens Wolf


Let's Play
form follows function

 

17.3. - 28.4.2022

 

 

"Controller", 2022, Öl Pigmente auf Aluminium, 250 x 250 cm

 

 

In der Ausstellung "Let ´s Play", bringt Clemens Wolf neue Formen in den Vordergrund. Als Kind der 80er Jahre bot Ihm die Pop Kultur sowohl Umfeld als auch vielfältig genutztes Motiv. Mit Graffti und Streetart beginnt Clemens Wolf sein künstlerische Laufbahn und geht eine enge und ganz persönliche Verbindung zu Urbanität und zu Non-Places wie Ruinen und Baustellen ein.

Mit der Pop Kultur entsteht zudem eine bis dahin unbekannte Unterhaltungs- und Kreativitätswirtschaft, mit vielfältigen Tools und elektronischen Zubehören, die von tragbaren Musikanlagen (Ghettoblaster, Walkman und Co.) bis zum persönlichen Computer und Videospielen reichen. Zur Bedienung der neuen Geräte wird eine Sprache der einfachen Formen entwickelt. Diese vermitteln den RezipientInnen eindeutige Funktionen und Befehle: Es entsteht eine Sprache der Abstrakten Figuration. Elemente wie ein gekipptes Dreieck oder parallel zueinanderstehende Balken in kräftigen primär Farben vermitteln so beispielsweise die Funktionen „Play“ bzw. „Pause“.

Nach dem Motto „form follows function“ schafft Clemens Wolf in "Let ́s Play" ein Zusammenspiel und eine Verknüpfung von einfachen dennoch stark kognitiv geprägten Formen, die durch bestimmte Anordnungen und chromatische Assoziationen sehr präzise Bedeutungen bzw. Befehle darstellen (Rechteck grün / Kreis rot / Dreieck blau > Stop Record Play).

Die Welt der Apps und des Infotainment erweitert dieses figurative Zusammenspiel abstrakter Formen noch einmal: Durch die richtige Zusammenstellung zueinander werden satte, blaue Kreise zu einzigartigen Sternbildern. Diese Werkgruppe ist Ort-und Tageszeitbezogen. Wolf hat mit einer App, die er gemeinsam mit seinem Sohn entdeckt hat, die Möglichkeit Sternbilder zu jeder Tageszeit zu sehen. An der Wand kann er nun durch seine einfachen Kreise die Sternbilder an dem Ort darstellen, an dem sie sich in weitergedachter Form am Himmel befinden.

In seinen jüngsten Werken fließen weiterhin die Einfüsse des frühen Schaffens ein – wenn auch erst auf den zweiten Blick. Der Zaun, der früher als Barriere zur künstlerischen Eroberung von verlassenen Gebäude überwunden werden musste, agiert sowohl als Motiv in der Malerei und den Stahlskulpturen, als auch als Werkzeug bzw. Material, wie später im Zyklus der "Expanded Metal Painting" und den Keramik-Arbeiten.

In "Let ́s Play“ werden tatsächlich Pigmentpulver über den Abdrücke von Zaunteile in Ölfarbe (auf Aluminium Platte getragen) händisch bestreut.
Mit dieser Prozess, bleiben wir den wesentlichen Fragen der malerischen Praxis sehr nah: Es geht um Farbe, Form und Komposition (seriell und/oder gestisch), aber auch um die Idee der Farbe, die Idee der Form und um die Idee der Komposition.

Dieser multiple Dialog erzeugt sowohl eine strukturierte Erzählung (wie der Untertitel der Ausstellung „Form follows function“ deutet) als auch einen Ort der Aleatorik / Zufälligkeit und der unwiderbringbare Momente der auch an den des Spiels erinnert.

 

 

 

 

 

Clemens Wolf, "Let´s Play | Form Follows Function", 2022 @ silvia steinek galerie

links : "Aquarius", 2022, Öl Pigmente auf Aluminium 510 x 410 cm
rechts : "Stop Record Play" full color, 2022 Öl Pigmente auf Aluminium, 66 x 209 cm

 

 

 

Clemens Wolf, "Let´s Play | Form Follows Function", 2022 @ silvia steinek galerie

"Fast Rewind", 2022, Öl Pigmente auf Aluminium 66 x 124 cm
"Fast Forward", 2022, Öl Pigmente auf Aluminium 66 x 124 cm
"Pause", 2022, Öl Pigmente auf Aluminium 66 x 54 cm

 

 

Detail aus "Play Pause", 2022, Öl Pigmente auf Aluminium 66 x 133 cm

 

  

Clemens Wolf, "Let´s Play | Form Follows Function", 2022 @ silvia steinek galerie

 

 

Clemens Wolf, "Let´s Play | Form Follows Function", 2022 @ silvia steinek galerie

 

 

 

Clemens Wolf, "Let´s Play | Form Follows Function", 2022 @ silvia steinek galerie